A.J.G. Karl BatschKarl Batsch um 1802
|
|
August Johann Georg Karl Batsch 28.10.1761 - 29.09.1802
August Johann Georg Karl Batsch wurde am 28.10.1761 in Jena als Sohn von Ernestine, geb. Franke und ihres Mannes Georg Lorenz Batsch geboren. Den ersten Unterricht erhielt er in der Stadtschule, später dann Privatunterricht. Früh zeigten sich bei ihm Neigungen zu den Naturwissenschaften, dabei interessierte er sich besonders für Botanik. Er wurde 1772 als Student immatrikuliert und erreichte 1781 seinen Abschluß als Magister. 1786 promovierte er zum Dr. med. 1789 wurde er Professor extraordinarius und dann schließlich 1792 Professor ordinarius. Durch seine Vorlesungen und Schriften konnte er sich in seinem Fach einen europaweiten Ruf erwerben. Im Jahr 1790 richtete er den botanischen Garten in Jena ein und stiftete später die naturforschende Gesellschaft zu Jena. Die Königl. Schwedische Gesellschaft der Wissenschaften zu Upsala erwies ihm die Ehre, eine, vom Naturforscher Joseph Cölestus Mutis neu entdeckte Pflanze, auf den Namen Batschia zu taufen.
Schon sehr frühzeitig lernte A.J.G. Karl Batsch seine spätere Frau Amalie Pfündel kennen, da sie nach dem Tod ihres Vaters im Alter von neun Jahren von seinem Vater als Pflegetochter aufgenommen wurde. Karl Batsch war nur vier Jahre älter als Amalie und so wuchsen sie wie Geschwister auf. Dies führte zu einer sehr frühzeitigen Verlobung der Beiden und später 1787 zur Heirat. Ihr Privatleben scheint häufig nicht sehr glücklich gewesen zu sein, da Karl Batsch schon in jungen Jahren zum Hypochonder wurde und sie mit dauernden Geldsorgen zu kämpfen hatten. So erhielt Batsch bis zu seinem Tod nie mehr als 250 Taler Jahresgehalt. Sein Sohn Georg Friedrich Karl Batsch schreibt dazu:
"...die Besoldung meines Vaters als Professor extraordinarius [war] eine selbst für jene Zeiten nur geringe. Das Einkommen meines Vaters als junger Dozent und Schriftsteller konnte natürlich auch nicht bedeutend sein und wohl kaum zur Beschaffung von Büchern, chemischen und anderen Apparaten hinreichen, vielleicht wird auch noch manche finanzielle Verbindlichkeit meines Vaters aus seiner Studienzeit zu decken gewesen sein. Selbst später, als mein Vater Professor ordinarius geworden war, betrug seine Besoldung nicht mehr als 200 Thaler und später, als er einen Ruf nach Göttingen erhielt, legte man, auf meines Vaters Liebe zur Flora Jenensis und zu seinem Schoßkind, dem von ihm eingerichteten botanischen Garten rechnend, nur 50 Thaler zu, so dass er bis zu seinem Tode keine größere Besoldung als 250 Thaler hatte. Denn Goethe, der eigentliche Curator der Universität Jena, war meinem Vater, obgleich er ihn später nach seinem Tode schriftlich gepriesen hat, nicht sehr hold, weil mein Vater nicht verstand und keine Neigung hatte, ihn zu hofieren, wie es der Voigt verstanden hatte, dem dafür ein neues Wohnhaus im botanischen Garten gebaut wurde, mein Vater aber für das Bewohnen des alten Hauses, eines erbärmlichen Gebäudes, Wohnungsmiete bezahlen und für ein Grundstück mit einigen Obstbäumen, welches nach meines Vaters Tode dem Gärtner zur Benutzung unentgeltlich überlassen wurde, ein Pachtgeld entrichten musste..."
Am 19.09.1802 fühlte Batsch sich unwohl und klagte über Schmerzen. Am nächsten Tag ging es ihm nicht besser, er hielt aber seine Vorlesung. Von da an ging es ihm immer schlechter und er starb am 29. September. Er hinterließ seine Frau mit drei Kindern, Friedrich, 13 Jahre, Georg Friedrich Karl, 10 Jahre, Karoline, 7 Jahre, fast mittellos, da sie nur eine sehr geringe Witwenrente erhielt.
|